Mittelbayerische Zeitung: Von Wandel keine Spur Kommentar zu USA/Edward Snowden

Es ist peinlich für die USA: Die Supermacht ist
offenbar fähig, jede Kommunikation im Internet weltweit anzuzapfen,
aber sie ist unfähig, den Mann, der das ans Tageslicht gebracht hat,
aufzuspüren. Noch peinlicher ist, dass die Vereinigten Staaten sich
vor allem über diesen Umstand aufregen, nicht aber hinterfragen, ob
das, was sie tun, in Ordnung ist. Barack Obama machte es in Berlin
einmal mehr deutlich: Erlaubt ist, was der nationalen Sicherheit
dient – was nichts anderes heißt, als dass sie alle Menschen unter
Generalverdacht stellen. Einem Land, das sich als Hüter der Freiheit
sieht, ist das nicht würdig. Und schon gar nicht einem Präsidenten,
der auch deswegen gewählt worden ist, weil er den Wandel versprach.
Von dem ist keine Spur. Die USA agieren, als wäre die
Agenten-Hochzeit des Kalten Krieges nie zu Ende gegangen.

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