Es gab Zeiten, in denen die ökonomisch
interessierte Welt gespannt wartete – auf zwei Zahlen mit einem Komma
dazwischen. Der Prozentsatz, um den das Bruttoinlandsprodukt
Prognosen zufolge steigen sollte, galt als Gradmesser für Prosperität
und nicht zuletzt auch als Entscheidungshilfe bei Investitionen. Und
dieser eine mehr oder weniger differierende Wert kam der Realität
nicht selten relativ nahe. Mit der jüngsten Wirtschafts- und
Finanzkrise war plötzlich alles anders. Weil hochdekorierte
Professoren mit ihrer Analyse komplett daneben lagen und weil sie
massive Fehlentwicklungen im Finanzsystem nicht ins Kalkül gezogen
hatten, ist das Interesse der Öffentlichkeit stark abgeflaut. Längst
ist der Konjunkturmotor wieder angesprungen – im übrigen viel
schneller als von den Profis prophezeit. Und noch rasanter hat sich
zuletzt die Welt verändert: die Katastrophe von Japan und – als Folge
– eine Abkehr von der Atompolitik in Deutschland, der politische
Umbruch in der arabischen Welt. Dennoch sind solche Zahlen einen
Blick wert: als Orientierung in unsicheren Zeiten.
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