Mitteldeutsche Zeitung: Affäre Wulff Grüne geben Özdemir Rückendeckung im Streit um mögliche Vorteilsnahme

Die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi
Lemke, hat ihren Parteivorsitzenden Cem Özdemir gegen Kritik wegen
seines Kontakts zu dem Event-Manager Manfred Schmidt verteidigt. „Cem
Özdemir hat ein Fußballticket erhalten und selber aktiv dafür eine
formale Rechnung eingefordert, um den Betrag begleichen zu können und
um den Vorgang jederzeit transparent machen zu können“, sagte sie der
in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe).
„Wenn sich herausstellt, dass der Rechnungsbetrag falsch war, hat Cem
Özedmir angekündigt, eine Nachzahlung zu leisten.“ Einschlägige
Kritik von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe an Özdemir sei ein
„Ablenkungsmanöver“, um Bundespräsident Christian Wulff zu entlasten.
Der sicherheitspolitische Sprecher der grünen Bundestagsfraktion,
Omid Nouripour, stellte sich ebenfalls vor Özdemir. „Mir geht es
mächtig auf den Keks, dass die Fälle Wulff und Özdemir miteinander
verglichen werden“, erklärte er der „Mitteldeutschen Zeitung“.
„Özdemir hat eine Rechnung verlangt und sie beglichen. Ich wüsste
nicht, was ihm vorzuwerfen wäre.“ Der Parteichef hatte auf Betreiben
Schmidts 2011 das Fußballspiel FC Barcelona gegen Real Madrid besucht
und dafür 119 Euro bezahlt. Tatsächlich kostete das Ticket offenbar
615 Euro. Sollte sich dies als wahr herausstellen, will Özdemir den
Differenzbetrag nachzahlen. Schmidt steht im Zentrum der Affären um
Wulff und seinen ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker.

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Hartmut Augustin
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