Mitteldeutsche Zeitung: Auto/Porsche Porsche will erstmals Fördermittel für Werkserweiterung beantragen

Der Autobauer Porsche will für seine
Standorterweiterung in Leipzig staatliche Hilfe. „Wir werden für die
Werkserweiterung Fördermittel beantragen“, sagte
Porsche-Vorstandschef Matthias Müller am Rande der Grundsteinlegung
der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe).
Über die Höhe der möglichen Staatshilfen aus Sachsen machte Müller
keine Angaben. Nach MZ-Informationen könnte Porsche mehr als acht
Prozent der Investitionssumme gefördert bekommen. „Wir sind ein
betriebswirtschaftliches Unternehmen, das auf seine Kosten achtet“,
sagte Müller zur Begründung.

Damit ändert der Sportwagenbauer seine bisherige Strategie. Weder
bei der Ansiedlung 2002 in Leipzig noch bei bisherigen
Fabrikerweiterungen wurden staatliche Mittel in Anspruch genommen.
Der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sagte 2001: „Eine
prosperierende Branche wie die Automobilindustrie sollte auf den
ungenierten Griff in die Steuertöpfe verzichten. Luxus und Stütze
passen nicht zusammen.“ Müller sagte dazu: „Dies waren Herrn
Wiedekings Entscheidungen, die zur damaligen Zeit vielleicht auch
ihre Berechtigung hatten.“

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück, der auch im Aufsichtsrat sitzt,
zeigte sich erstaunt: „Ich weiß nichts von dieser Entscheidung. Ich
bin nicht dafür, dass Porsche Fördermittel einsteckt. Wenn wir
staatliche Gelder annehmen, sollten wir diese an soziale Projekte
spenden.“

Für 500 Millionen Euro wird das bestehende Werk in Leipzig
ausgebaut, 1000 neue Arbeitsplätze entstehen. Von Ende 2013 an soll
in Leipzig der Geländewagen Cajun produziert werden.

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Hartmut Augustin
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