Derr ehemals Hohe Repräsentant für Bosnien und 
Herzegowina, Christian Schwarz-Schilling (CDU), hat den von 
Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und Verteidigungsminister 
Thomas de Maizière (CDU) angekündigten Abzug der Bundeswehr aus 
Bosnien-Herzegowina kritisiert und ihnen einen nationalen Alleingang 
vorgeworfen. „Ich kann daraus nicht entnehmen, dass dem eine 
wirkliche Analyse zugrunde liegt“, sagte er der in Halle 
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) mit Blick 
auf ein Schreiben der Minister an die Bundestagsfraktionen, das am 
Dienstag bekannt geworden war. „Und ich kann daraus nicht entnehmen, 
dass man sich abgestimmt hat mit Nationen wie Österreich und der 
Türkei, die in der Region eine große Verantwortung tragen und einen 
Großteil der Kräfte stellen.“ Schwarz-Schillling fuhr  fort: „Das 
scheint eine Einzelaktion der Bundesrepublik  zu sein, wobei das 
Signal an Bosnien lautet: Nun macht Ihr mal alles schön alleine. Wir 
gehen  weg. Ob dieses Signal in einer relativ chaotischen Lage ein 
Beitrag zur Stabilisierung der Region ist, muss man bezweifeln.“ 
Bosnien-Herzegowina ist in zwei Teilrepubliken gespalten. Die 
Bundeswehr ist Teil der Mission Eufor Althea und soll das Land nach 
dem Willen der Koalition verlassen, weil die Europäische Union dazu 
als Ganze bisher nicht bereit ist.
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