Mitteldeutsche Zeitung: Beschäftigung Arbeitsagentur-Chef Senius warnt vor zu viel Euphorie

Der Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius, hat
angesichts sinkender Arbeitslosenzahlen vor nachlassendem Engagement
bei der Beschäftigungspolitik gewarnt. „Das ist das große Risiko,
dass sich gerade in der Politik ein Entspannungs-Gefühl einstellt und
dies den Blick von den Strukturproblemen weglenkt“, sagte Senius der
in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe). Der
Mangel an Fachkräften in Sachsen-Anhalt sei eine der „wesentlichen
Herausforderungen“. Bis zum Jahr 2016 würden 150.000 solcher
Arbeitskräfte fehlen.

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel rät Senius, sich auf Maßnahmen
in Sachsen-Anhalt selbst zu konzentrieren. „Wir haben eine deutlich
höhere Schulabbrecherquote als anderswo. Wenn wir an der arbeiten
würden, wäre das ein zusätzliches Potenzial“, sagte Senius. Ähnliches
gelte für die Abbrecherquote bei Lehrlingen sowie für die
vergleichsweise niedrige Zahl von Übernahmen nach abgeschlossener
Ausbildung. „Wenn wir alle Hebel optimal bedienen, können wir ein
zusätzliches Fachkräftepotenzial von 140.000 Menschen erschließen –
und haben gute Chancen, unsere Fachkräftelücke zu schließen.“

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