Mitteldeutsche Zeitung: Bundesländer Sachsen-Anhalts Ex-Ministerpräsident Böhmer schließ eine mitteldeutsche Fusion auf Dauer aus

Sachsen-Anhalts ehemaliger Ministerpräsident
Wolfgang Böhmer (CDU) hält eine Fusion von Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen zu einem neuen Bundesland Mitteldeutschland auf Dauer
für ausgeschlossen. „Die Sachsen werden durch nichts auf der Welt zu
bewegen sein, nicht mehr Sachsen sein zu wollen, sondern nur noch
Mitteldeutsche“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Bei den Thüringern ist es ganz genau so.“
Ähnlich verhalte es sich mit der von Berlins Finanzsenator Ulrich
Nußbaum (SPD) erneut ins Spiel gebrachten Fusion von Berlin und
Brandenburg. „Wenn die Brandenburger künftig einen großen Teil der
Schulden von Berlin übernehmen müssten, dann wird es auch da keine
Mehrheit geben“, so Böhmer, der von „Sommerloch-Debatten“ sprach,
„die auch bei minus 20 Grad nicht besser werden“. Der aus dem
Saarland stammende Parlamentarische Geschäftsführer der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier, erklärte ebenfalls: „Es
gibt im Saarland einen breiten Konsens, dass die Eigenständigkeit
ganz oben auf der Prioritätenliste steht.“ Schließlich seien die
Saarländer „im Laufe ihrer Geschichte schon ziemlich viel
herumgeschubst worden“. Nußbaum hatte betont, er glaube, „dass nicht
alle Länder überleben werden“. Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens
Bullerjahn (SPD) hatte sich wiederholt für ein Bundesland
Mitteldeutschland stark gemacht.

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