Die Grünen und die SPD wollen nach der Affäre um den
zurück getretenen Bundespräsidenten Christian Wulff mehr Transparenz 
beim Sponsoring von Parteien und Institutionen. „Wir sehen 
Handlungsbedarf, allerdings ganz unabhängig von der Affäre Wulff“, 
sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der grünen 
Bundestagsfraktion, Volker Beck, der in Halle erscheinenden 
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „Das Sponsoring muss 
genauso transparent sein wie das Spendenverhalten. Es müssen auch die
gleichen Schwellenwerte gelten. Denn auch beim Sponsoring können ja 
relativ hohe Beträge anfallen.“ Bei den Grünen sei das nicht 
wesentlich, so Beck, bei anderen Parteien aber schon. Die grüne 
Bundestagsfraktion habe in den Innenausschuss des Bundestages bereits
einen entsprechenden Antrag eingebracht. Der Grünen-Politiker hält 
auch das von der Anti-Korruptions-Organisation „Transparency 
International“ geforderte Verbot von Spenden an einzelne Abgeordnete 
für angebracht. Ausgenommen seien parteilose Kandidaten. Denn diese 
seien auf Spenden angewiesen. Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz
erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Es mag Bereiche geben, in 
denen es Sinn macht, genauer hinzuschauen. Dazu gehört auch das 
Sponsoring.“ Sponsoring hatte vor allem im Zusammenhang mit dem von 
der niedersächsischen Landesregierung betriebenen „Nord-Süd-Dialog“ 
eine Rolle gespielt. „Transparency International“ hatte deshalb am 
Dienstag auf diesen und auf anderen Feldern Korrekturen angemahnt.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Weitere Informationen unter:
http://
