Der oberfränkische CSU-Kreisvorsitzende und
europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Thomas
Silberhorn, hat den früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) aufgefordert, seine Glaubwürdigkeit wieder
herzustellen. „Die CSU muss erwarten können, dass Karl-Theodor zu
Guttenberg seine persönliche Glaubwürdigkeit wiederherstellt“, heißt
es in einer Erklärung Silberhorns, die der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt. „Seine
Aussagen im Buch ,Vorerst gescheitert– waren kein Beitrag dazu,
sondern haben neue Fragen aufgeworfen.“ Darin hatte er bei der
Fälschung seiner Doktorarbeit Vorsatz geleugnet und der CSU den
Charakter einer Volkspartei abgesprochen. Silberhorn fügte hinzu:
„Wir sollten Karl-Theodor zu Guttenberg die nötige Zeit geben, seine
Angelegenheiten zu ordnen und sich über seine Zukunft klar zu werden.
Auch die CSU braucht diese Zeit.“ Der Politikwissenschaftler und
CSU-Kenner Heinrich Oberreuter hält ein Comeback Guttenbergs
unterdessen für ausgeschlossen. „Der Kredit geht zur Neige“, erklärte
er. Oberreuter vermutet angesichts verdeckter Aufforderungen an
Guttenberg, sich zu einer Bundestagskandidatur 2013 rasch zu
erklären, Kalkül. „Da wird eine gewisse Druckkulisse aufgebaut“, so
der Politologe. „Dahinter scheint mir die Hoffnung zu stehen,
entweder nichts oder eine Absage zu hören.“ Oberreuter geht „davon
aus, dass es zu keiner Kandidatur kommen wird“. Guttenberg habe es
spätestens mit seinen jüngsten öffentlichen Äußerungen „vermasselt“.
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