Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den
Aufbau Ost und thüringische FDP-Generalsekretär Patrick Kurth hat in
der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag-Ausgabe) Vorwürfe gegen die
Landesregierung von Sachsen-Anhalt erhoben. Grund ist die Tatsache,
dass Schulen und andere Bildungseinrichtungen des Landes sehr viel
seltener als andere Ost-Länder und nur noch häufiger als Bremen und
das Saarland die Dienste von Zeitzeugen des SED-Regimes wie ehemalige
politische Häftlinge in Anspruch nehmen. „Dafür gibt es keinen
Grund“, sagte Kurth dem Blatt. „Hier ist die Landesregierung im
Rechtfertigungsdruck. Das geht so nicht.“ Der FDP-Politiker beruft
sich auf den aktuellen Bericht des Koordinierenden Zeitzeugenbüros,
das 2011 von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der
Bundesstiftung Aufarbeitung und der Stiftung Berliner Mauer
eingerichtet wurde und von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU)
finanziert wird, um, wie es heißt, der Verharmlosung der SED-Diktatur
entgegenzuwirken. Demnach kam 2012 genau 513 Mal solche Zeitzeugen an
Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zum Einsatz und erreichten
dabei 22 340 Zuhörer. Sachsen-Anhalt belegt unter den Ost-Ländern
allerdings den letzten Platz.
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