Der Präsident der Nationalen Akademie der
Wissenschaften „Leopoldina“ und ehemalige Präsident des
Robert-Koch-Instituts, Jörg Hacker, hat angesichts der EHEC-Krise vor
weiteren gefährlichen Erregern gewarnt. „Das sind reale Bedrohungen“,
sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Samstag-Ausgabe). „Und wenn die Zahl der Erkrankungen jetzt
zurückgeht, dann ist das eine Folge der eingeleiteten Maßnahmen.“
Hacker erinnerte an SARS oder neue Varianten des Influenza-Virus und
betonte: „Neue Erreger und neue Keime wird es auch in Zukunft geben.
Wir müssen alles tun, um uns dagegen zu schützen.“ Impfungen seien
dabei ebenso wichtig wie Hygiene. Der 59-Jährige fügte hinzu: „Durch
unsere Lebensweise – das hängt mit der Ernährung und unserem
Reiseverhalten in der globalisierten Welt zusammen – können sich
Infektionserreger sehr schnell, das heißt weltweit ausbreiten. Darauf
muss man sich sowohl aufseiten der Forschung als auch des
Krisenmanagements sehr gut vorbereiten.“ Aktuell sei an diesem
Krisenmanagement aber nichts auszusetzen. Die föderalen Strukturen
hätten sogar „gewisse Vorteile, weil man vor Ort entsprechende
Maßnahmen durchführen kann – auch mit der Kenntnis, die vor Ort da
ist“. Hacker hatte als Chef des Robert-Koch-Instituts 2009 mit der
Schweinegrippe zu kämpfen.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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