Sachsen-Anhalt will mit dem Atomausstieg den Anteil
der Braunkohle in der Stromversorgung ausbauen. Die Landesregierung
setzt sich für den Bau eines neuen Braunkohlekraftwerks und den
Aufschluss eines Tagebaus im Süden des Landes ein. „Speziell für
unser Land muss die Braunkohle eine Option sein, um die
Energieversorgung zu gewährleisten“, sagte Wirtschaftsministerin
Birgitta Wolff (CDU) der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Donnerstagausgabe).
Wolff verweist darauf, dass das Land mit der Mitteldeutschen
Braunkohlengesellschaft (Mibrag) aus Theißen (Burgenlandkreis) einen
potenziellen Investor besitzt, der ein Kraftwerk in Profen mit einer
Leistung von 600 Megawatt bauen will. Die Chancen für das 1,3
Milliarden Euro teure Projekt seien gestiegen, da die Mibrag zwar für
den Ausstoß von Kohlendioxid Verschmutzungsrechte erwerben müsse,
eine unterirische CO2-Verpressung von der Bundesregierung aber nicht
mehr gefordert werde.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) forderte
die Bundesregierung auf, beim Ausstieg aus der Atomenergie nicht nur
auf Erneuerbare Energien und Gaskraftwerke, sondern auch auf die
Verstromung ostdeutscher Braunkohle zu setzen. „Der teuerste und
wertvollste Rohstoff – nämlich Gas – wird für die Energieerzeugung
verbraucht, obwohl wir ihn eigentlich für die Chemie benötigen“,
sagte Haseloff der MZ. „Außerdem geraten wir dadurch in eine
strategische Abhängigkeit vom Ausland. Eine Volkswirtschaft wie
Deutschland muss aber autark sein. Das bedeutet: Wir müssen die Kohle
im Netz halten. Die Braunkohle ist für die nächsten 40 Jahre
nutzbar.“
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