Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian
Ströbele hat die Entscheidung von Bundestagspräsident Norbert Lammert
(CDU), den „Euro-Rebellen“ Klaus-Peter Willsch (CDU) und Frank
Schäffler (FDP) während der jüngsten Bundestags-Debatte über den
Euro-Rettungsschirm Rederecht einzuräumen, ausdrücklich gelobt und
sowohl Lammert als auch seine eigene Fraktionsführung aufgefordert,
ihm selbst Rederecht zum Thema Afghanistan zu gewähren. „Das ist eine
sehr mutige Entscheidung, die ich sehr begrüße, weil sie der
parlamentarischen Demokratie einen großen Dienst erweist“, sagte
Ströbele der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Samstag-Ausgabe) mit Blick auf Lammert und fügte hinzu: „Ich habe
zehn Jahre lang versucht, Rederecht zu Afghanistan zu bekommen. Das
ist mir bis heute nicht gewährt worden. Ich hoffe, dass sich das
jetzt ändert.“ Der grünen Politiker monierte überdies: „Die Debatten
sind ja immer todlangweilig. Zu Afghanistan etwa reden 90 Prozent der
Redner dasselbe wie alle anderen – nur mit anderen Worten. Dabei weiß
jeder, dass es abweichende Auffassungen dazu gibt, beispielsweise bei
den Grünen. Aber die kommen einfach nicht zu Wort. Es wäre
interessanter, wenn man die auch reden lässt.“ Lammert war wegen der
Erteilung des Rederechts scharf attackiert worden, weil normalerweise
die Fraktionsführungen entscheiden, wer sprechen darf und wer nicht.
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