Mitteldeutsche Zeitung: Geheimdienst Ex-BND-Chef Wieck hält Weiterleitung der Mitarbeiterliste für gefährlich

Der ehemalige Präsident des
Bundesnachrichtendienstes (BND), Hans-Georg Wieck, sieht in der am
Mittwoch bekannt gewordenen Weiterleitung einer Mitarbeiter-Liste des
BND an amerikanische Geheimdienste eine Gefährdung. „Es ist
sicherlich keine gute Nachricht, wenn Listen seiner Mitarbeiter an
einen anderen Geheimdienst weitergeleitet werden“, sagte er der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).
„Denn diese Mitarbeiter sind in Operationen involviert. Damit hat man
Aufschluss, was sie machen, wenn man irgendwo in der Welt auf sie
stößt. Und man weiß nicht, was mit diesen Listen geschieht.“ Der
Vorgang könne sowohl die Effektivität des Dienstes als auch die
Mitarbeiter selbst gefährden, warnte Wieck, verwies allerdings
darauf, dass der Bericht der „Bild“-Zeitung nicht bestätigt sei. Das
Blatt hatte berichtet, der im Juli 2014 aufgeflogene BND-Doppelagent
Markus R. habe eine Liste mit 3 500 Mitarbeitern an die USA weiter
geleitet.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200