Mitteldeutsche Zeitung: Geheimdienste Unions-Innenpolitiker Bosbach kritisiert hohe Baukosten der neuen BND-Zentrale

Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses,
Wolfgang Bosbach (CDU), hat die hohen Baukosten der neuen Zentrale
des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin kritisiert. „Die
damaligen Befürchtungen haben sich leider bewahrheitet“, sagte er der
in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe)
anlässlich der Teileröffnung an diesem Montag. „Angesichts des
Umstandes, dass es sich um das größte Bauvorhaben in der Geschichte
der Bundesrepublik Deutschland handelt, war ich von Anfang an
skeptisch, als ich von einem Kostenrahmen von 600 bis 700 Millionen
Euro gehört habe. Ich habe gesagt, einschließlich der Umzugskosten
sind 1,5 Milliarden Euro realistischer. Und wir gehen mit
Riesenschritten dieser Zahl entgegen. Ich bin mir nicht sicher, ob
der Haushaltsausschuss damals auch dann grünes Licht gegeben hätte,
wenn er die tatsächlichen Kosten gekannt hätte.“ Der Justiziar der
Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), erklärte dem Blatt, man müsse
die Entwicklung nun „wohl oder übel“ akzeptieren. „Es hat ja keinen
Sinn, das Ding noch zu bekämpfen.“ Er wies allerdings darauf hin,
dass das Grundstück ungeeignet sei und zu erheblichen Mehrkosten
geführt habe. „Die Dichte der Wohnbebauung macht eine besondere
Härtung der Fassaden notwendig, damit keine Abhörung stattfinden
kann. Das kostet furchtbar viel Geld und wäre an einem anderen
Standort in dem Ausmaß gar nicht nötig gewesen.“ Die Verantwortung
dafür trügen Altkanzler Gerhard Schröder und Berlins Regierender
Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD).

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200

Weitere Informationen unter:
http://