Antibiotika werden weltweit zu oft eingesetzt. Das
sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler,
der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagausgabe). „Je mehr Antibiotika wir geben, desto mehr
selektieren wir resistente Bakterien, desto mehr sammeln diese sich
etwa im Darm von Menschen oder in der Umwelt an. Desto größer wird
die Gefahr, dass Antibiotika nicht mehr wirken“, sagte Wieler.
Antibiotika seien grundsätzlich zwar einer der Eckpfeiler der
modernen Medizin. Ihre leichte Verfügbarkeit habe aber in den
vergangenen Jahrzehnten in großen Teil der Welt dazu geführt, „dass
dieses hohe Gut nicht mehr genug wertgeschätzt wird“. In Deutschland
ist das Problembewusstsein nach Ansicht Wielers jedoch gewachsen.
Dennoch sei es bedenklich, wenn auch heute noch „Ärzte Antibiotika –
zum Beispiel nach einer Operation aus Vorsorge – zu lange
einsetzen“.
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Hartmut Augustin
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