Ein Arbeitsgerichtsprozess um ihren früheren Fahrer
könnte die Staatssekretärin im Landesbildungsministerium ihr Amt
kosten. Dem Vernehmen nach steht Edwina Koch-Kupfer (CDU) unmittelbar
vor der Entlassung. Nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstag-Ausgabe) gab es am Mittwochnachmittag ein Krisengespräch
zwischen Ministerpräsident Reiner Haseloff und Bildungsminister Marco
Tullner (beide CDU). Dabei dürfte es um die Zukunft der politischen
Beamtin gegangen sein.
Anlass ist ein Prozess vor dem Arbeitsgericht Magdeburg.
Koch-Kupfer streitet dort mit ihrem früheren Fahrer um eine
gestrichene Zulage. Die MZ hatte enthüllt, dass der 53-Jährige in
seiner Klageschrift mehrere Fälle von fragwürdigem Verhalten der
Staatssekretärin schildert.
So soll sie Kollegen und privaten Bekannten gegenüber mit der
stattlichen Figur ihres Fahrers geprahlt haben. Dafür habe er aus
dem Dienst-BMW aussteigen müssen, anschließend sei er mit den Worten
„Schau dir mal meinen persönlichen Fahrer an“ zur Schau gestellt
worden. Weiterhin soll Koch-Kupfer den Mann zu privaten
Gefälligkeiten veranlasst haben, etwa zum Einkaufen und zum
Blumengießen.
Zumindest den letzteren Vorfall hat das Bildungsministerium
bestätigt. Nach Darstellung von Koch-Kupfer soll der Fahrer diesen
Dienst jedoch freiwillig angeboten haben. Sie wirft ihrem früheren
Mitarbeiter zudem Unprofessionalität vor, etwa Unordnung und Schmutz
im Dienstwagen. Bildungsminister Tullner sieht durch die Vorwürfe
offenbar die Handlungsfähigkeit seines Ministeriums gefährdet.
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