Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei Linken-Vizechefin Wagenknecht will sich mehr in der Partei integrieren

Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei,
Sahra Wagenknecht, will an ihrer innerparteilichen
Integrationsfähigkeit arbeiten. „Selbstverständlich muss man in
Führungspositionen die gesamte Partei vertreten und nicht nur eine
Strömung“, sagte sie der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) im Vorfeld des heute beginnenden
Linksparteitages. „Ich betrachte es schon lange als meine Aufgabe,
über Strömungen hinaus zu wirken.“ Ihre Mitgliedschaft in der
Kommunistischen Plattform ruhe seit knapp zwei Jahren. Wagenknecht
fügte hinzu: „Natürlich kann ich verstehen, dass es unterschiedliche
Meinungen über mich gibt. Ich wünsche mir allerdings und werde daran
auch arbeiten, dass diejenigen, die zurzeit noch Vorbehalte haben,
diese abbauen können.“ Die umstrittene 42-Jährige wird derzeit sowohl
für den Vorsitz der Fraktion als auch für den der Partei gehandelt.
Die Spaltung des Landes in Ost und West verliere für sie „zunehmend
an Relevanz“, betonte Wagenknecht. „Ich habe inzwischen mehr
Lebensjahre in der Bundesrepublik verbracht als in der DDR. Ich habe
in Groningen studiert und familiär enge Beziehungen zu
Baden-Württemberg. Für mich ist die Frage Ost oder West längst nicht
mehr die zentrale Frage. Die soziale Frage, die Spaltung zwischen
Oben und Unten, ist viel wichtiger.“

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