Vor dem heutigen Treffen der neuen
Linksparteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger mit den
Vorsitzenden der ostdeutschen Landesverbände hat der Vorsitzende des
Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, eine
verbesserte Kommunikation gefordert. „Es geht um vertrauensbildende
Maßnahmen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). „So wäre es gut, das Projekt FairWohnen
als Anstrengung der gesamten Partei nach vorne zu treiben –
protegiert durch die Parteivorsitzenden.“ Dabei geht es um den Kauf
von Wohnungen durch die Treuhandliegenschaftsgesellschaft. Bockhahn
fügte hinzu: „Zum anderen müssen wir uns darauf verständigen, wie wir
künftig miteinander kommunizieren wollen. Da haben wir zuletzt ein
großes Defizit gehabt.“ Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende
Dietmar Bartsch erklärte dem Blatt: „Ich habe mich vor dem Göttinger
Parteitag für einen neuen Aufbruch ausgesprochen. Die Chance haben
wir.“ Bartsch war in Göttingen Favorit der Ostdelegierten und
unterlag Riexinger knapp. Der Bundestagsabgeordnete Jan Korte sagte
der „Mitteldeutschen Zeitung“, die ehemaligen PDS-Mitglieder hätten
„nach der Wende historisch Einmaliges geleistet. Und das wird nicht
von allen anerkannt. Sie haben aus einer autoritären Staatspartei
eine fest in der Gesellschaft verankerte linke Volkspartei gemacht –
und zwar in harten Auseinandersetzungen.“ Korte kommt aus Osnabrück,
hat aber seinen Wahlkreis in Sachsen-Anhalt. Er gehört dem
Fraktionsvorstand an. Vor und auf dem Göttinger Parteitag hatte es
scharfe Auseinandersetzungen zwischen den ostdeutschen und den
westdeutschen Teilen der Linken gegeben. Linksfraktionschef Gregor
Gysi hatte einem Teil der West-Linken Arroganz vorgeworfen.
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