Mitteldeutsche Zeitung: Massenschlägerei in Halle: Opfer schwerer verletzt als bislang angenommen

Halle. Das Opfer einer Massenschlägerei in Halle am
vergangenen Sonntag ist nach Informationen der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) schwerer verletzt als
bislang angenommen. Ein Verwandter berichtete, der 22-jährige Syrer
sei von vier Messerstichen getroffen worden. Entgegen der
Polizeiangaben, nach denen das Opfer in den Bauch gestochen worden
sei, sagte der Verwandte, dass ein Messerstich in den Hals das größte
Problem für den 22-Jährigen sei. Es bestehe die Gefahr, dass der
gelähmt bleibe. Eine Kliniksprecherin bestätigte gestern, dass der
Syrer auf der Intensivstation liege. Informationen der Zeitung aus
dem Klinikumfeld stützen die Berichte des Verwandten. Nach Angaben
von Augenzeugen der Massenschlägerei, an der mehr als 40 Personen
unterschiedlicher Nationalitäten beteiligt waren, sind einige der
Angreifer der rechten Szene zuzuordnen. So hätten einige einschlägige
Tätowierungen gehabt, sagten die Augenzeugen der Zeitung. Während der
Schlägerei seien aus der Gruppe der Angreifer „Deutschland,
Deutschland“-Rufe skandiert und „Sieg heil“ gebrüllt worden. Die
Polizei wollte die Angaben nicht bestätigen. Die Ermittler haben nach
eigenen Angaben auch fünf Tage nach der Tat noch keine Hinweise auf
die Hintergründe.

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Hartmut Augustin
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