Nach dem Wegfall des ICE-Stopps in Naumburg soll der
Schienenverkehr im Süden Sachsen-Anhalts weiter ausgebaut werden.
Gemeinsam mit Thüringen will das Land ab Ende dieses Jahres auf
eigene Kosten eine zusätzliche schnelle Regionalverbindung zwischen
Jena und Leipzig via Naumburg einrichten, wie die Mitteldeutsche
Zeitung (Dienstagausgabe) berichtete. Damit soll die Abkopplung der
Region vom Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn teilweise ausgeglichen
werden.
Wie viele Züge in welchem Takt rollen sollen, ist noch offen;
darüber wie über die Finanzierung verhandeln beide Länder derzeit.
„Dabei geht es um das Wie. Darüber, dass die Verbindung eingerichtet
wird, besteht Konsens“, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums
in Magdeburg dem Blatt. Klar sei bisher, dass die Verbindung
schneller sein solle als der bestehende Nahverkehr und dass die Züge
„mindestens in Naumburg“ halten sollten. Der Betreiber steht noch
nicht fest.
Die Initiative für das neue Zugangebot war von Thüringen
ausgegangen. Der Freistaat sieht sich besonders benachteiligt, da mit
der Inbetriebnahme der ICE-Schnellfahrstrecke vor vier Wochen die
110 000 Einwohner zählende Universitätsstadt Jena ihren
Fernverkehrsanschluss verloren hat. Auch in Naumburg hält seitdem
kein Fernzug mehr, mit Ausnahme einer Tagesrandverbindung nach Berlin
und einzelnen IC-Zügen Richtung Köln.
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