Mitteldeutsche Zeitung: MZ zu Datenweitergabe/Post

Diejenigen, die mit Daten handeln, haben es zu ihrem
Handwerk gemacht, unterschiedliche Datensätze miteinander zu
kombinieren. Und zwar so, dass daraus spannende Informationen
erwachsen. Etwa diejenige, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand mit
einer bestimmten Adresse diese oder jene Partei wählt. So lässt es
sich nachvollziehen, warum CDU und FDP Daten von der Post gekauft
haben. Diese seien ja auch nicht personenbezogen, argumentieren sie.
Und: Sie zeigten ja nur Wahrscheinlichkeiten auf. Die Post und die
Parteien wollen uns damit sagen: Regt euch nicht auf, ihr seid doch
überhaupt nicht nackt. Und doch entkleiden sie uns mehr oder weniger.
Gerade weil Daten längst zur Währung geworden sind, braucht es die
Pflicht zu mehr Transparenz für Unternehmen und Parteien. Zum Schutz
des Einzelnen und der Demokratie brauchen wir eine Debatte, welche
Grenzen im Wahlkampf angemessen sind. Dringend.

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Hartmut Augustin
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