Der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen 
Bundesländer, Christoph Bergner (CDU), will das umstrittene Gutachten
von sechs Wirtschaftsforschungs-Instituten zur angeblich verfehlten 
finanziellen Förderung Ostdeutschlands am Mittwoch den Fachpolitikern
im Innenausschusses des Bundestages übergeben, hat die Geheimhaltung 
des Papiers im Übrigen aber verteidigt. „Ich werde das Gutachten am 
Mittwoch den zuständigen Berichterstattern im Innenausschuss 
aushändigen und dabei unsere Entscheidung erläutern“, sagte er der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe), 
fügte allerdings hinzu: „Es ist üblich, dass der Auftraggeber 
entscheidet, ob ein Gutachten veröffentlicht wird. Wir haben dann 
entschieden, es zunächst nicht zur Veröffentlichung freizugeben, weil
wir bestimmte Dinge mit der Wissenschaft erörtern müssen.“ Hierbei 
handele es sich um gegensätzliche Einschätzungen der Institute zu 
Einzelfragen. Behauptungen, das Kanzleramt habe die Veröffentlichung 
untersagt, seien „Quatsch. Ich habe da noch nie Druck bekommen.“ Zur 
Situation der neuen Länder erklärte Bergner: „Wir haben nicht nur 
eine Ost-West-Diskrepanz in der Wirtschaftskraft. Wir kriegen auch 
zunehmend eine Nord-Süd-Diskrepanz. Zudem darf man nicht ländliche 
Regionen mit Großstädten vergleichen. Der größte Nachholbedarf 
besteht interessanterweise in der Wirtschaftskraft der Kernstädte.“ 
Es sei deshalb falsch, sich immer an den Durchschnittswerten in Ost 
und West zu orientieren. Die sechs Institute waren zu dem Schluss 
gekommen, dass die Förderung nichts bringt.
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