Mitteldeutsche Zeitung: Norwegen Innenpolitiker schließen auch für Deutschland solche Einzeltaten nicht aus

Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses,
Wolfgang Bosbach (CDU), schließt Attentate wie in Norwegen in
Deutschland nicht aus. „Man kann das nicht ausschließen, weil es auch
bei uns solche hasserfüllten Gruppen und Personen gibt“, sagte er der
in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe).
Das rechtsextreme Milieu insgesamt sei nach dem gescheiterten
NPD-Verbotsverfahren 2003 sogar „eher problematischer geworden. Das
macht uns Sorgen.“ Gegen Terrorakte dieser Art lasse sich aber wenig
tun, so Bosbach weiter. „Das Hauptproblem besteht darin, dass die
Sicherheitsbehörden radikalisierte Einzeltäter nicht auf dem Schirm
haben. Denn sie hinterlassen keine Spuren.“ Der innenpolitische
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, äußerte sich
ähnlich. „Vor so einem Einzeltäter kann man sich nicht schützen, weil
er aus dem Nichts auf einmal präsent ist“, erklärte er der
„Mitteldeutschen Zeitung“. Leute, die das vordergründige Profil des
Attentäters von Oslo hätten, gebe es zudem auch in Deutschland viele.
Daraus lasse sich jedoch keine unmittelbare Gefahr ableiten.

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