Mitteldeutsche Zeitung: Plagiatsvorwürfe Niedersachsens Kultusminister Althusmann (DCU) bekommt Rücktrittsforderungen aus der eigenen Partei

Führende CDU-Kreise halten es für angebracht, dass
Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) noch vor der
abschließenden Klärung der Plagiatsvorwürfe gegen ihn zurücktritt.
Das berichtet die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“
(Online-Ausgabe). „Meiner Meinung nach wäre es richtig, die Flucht
nach vorn anzutreten“, sagte ein Mitglied der Parteispitze dem Blatt.
Zwar sei Althusmann für die CDU „eigentlich ein Pfund“ und hoch
angesehen. „Aber das hilft nichts.“ Denn es sei nach Einleitung eines
formellen Plagiatsverfahrens nun davon auszugehen, dass ihm der
Doktortitel aberkannt werde. Und mit so einem Makel könne man nicht
Kultusminister bleiben. Deshalb sei es besser, schon jetzt
Konsequenzen zu ziehen. Die Bundes-CDU rechnet nach Informationen der
„Mitteldeutschen Zeitung“ schon seit längerem mit einem Rücktritt.
Der Minister könne sein Amt nicht mehr mit der nötigen Autorität
ausüben, heißt es im Konrad-Adenauer-Haus. Als Nachfolgerin
Althusmanns ist nach Angaben aus Parteikreisen in Hannover die
Leiterin der Staatskanzlei, Christine Hawighorst (CDU), im Gespräch.
Sie war im Kultusministerium schon einmal Staatssekretärin. Die
Universität Potsdam hatte am Mittwoch ein formelles Prüfverfahren
gegen den CDU-Politiker eingeleitet, nachdem Althusmann die Vorwürfe
gegen ihn mithilfe einer schriftlichen Stellungnahme nicht hatte
ausräumen können.

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Hartmut Augustin
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