Sachsen-Anhalt schafft die verbindlichen 
Laufbahnempfehlungen für Grundschüler wieder ab, die das Gymnasium 
besuchen wollen. Das meldet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche 
Zeitung (Donnerstagausgabe). Auch die Eignungstests für Schüler, die 
trotz fehlender Empfehlung auf das Gymnasium wechseln wollen, wird es
künftig nicht mehr geben. Statt dessen sollen beginnend mit dem 
Schuljahr 2012/13 standardisierte Gespräche zwischen Lehrern und 
Eltern eingeführt werden.
   Darauf verständigten sich CDU und SPD in ihren 
Koalitionsverhandlungen. Damit geht aber letztlich die 
Entscheidungshoheit, ob sie ihre Kinder auf das  Gymnasium oder in 
die Sekundarschule schicken, wieder komplett an die Eltern zurück, 
sagte Kultusministerin Birgitta Wolff (CDU) der Zeitung. 
Sachsen-Anhalt hatte die Empfehlungen im Jahr 2006 eingeführt, um den
Ansturm von  Grundschülern auf das Gymnasium zu bremsen. Funktioniert
hat das nicht: Nach aktuellen Angaben des Landesverwaltungsamtes 
stieg in diesem Jahr die Quote der Grundschüler, die das Abitur 
machen wollen, erneut um einen Prozentpunkt auf 45,6 Prozent und 
damit auf einen neuen Höchstwert. Wolff sagte, dass sich die  
Laufbahnempfehlungen nicht als geeigneter Weg erwiesen hätten. Sie 
äußerte aber auch Zweifel daran, ob es mit dem neuen Verfahren 
gelingen kann, den Ansturm auf die Gymnasien zu bremsen: „Wir werden 
das Problem sicher nicht vollständig lösen.“
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200