Mitteldeutsche Zeitung: Politik Cyber-Attacke auf Bundeskriminalamt

Nachdem Fahnder Freitagmittag die meisten
Internetserver der deutschen Piratenpartei vom Netz getrennt hatten,
waren am Nachmittag plötzlich die Internetseiten des
Bundeskriminalamtes unter bka.de und polizei.de nicht mehr
aufzurufen. „Ja, die Internetseiten waren zeitweise nicht
erreichbar“, bestätigte eine BKA-Sprecherin der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Sie nannte
aber weder Zeitraum noch Ursache.

Offenbar, so Spekulationen im Netz, waren die Server der
Bundespolizei ausgefallen, nachdem Mitglieder des weltweiten
Kollektivs Anonymous sie mit einer sogenannten
Denial-of-Service-Attacke angegriffen hatten. Dabei werden
Internetseiten automatisch mit zehn- oder hunderttausenden Anfragen
bombardiert, bis sie unter dem Ansturm zusammenbrechen. Vermutungen
von Twitter-Nutzern aus dem Umfeld der Piratenpartei hatten zuvor
darauf hingedeutet, dass die Abschaltung der Internetserver der
sechsgrößten deutschen Partei im Zusammenhang mit einem Netzdienst
steht, den die Piraten für das gemeinsame Arbeiten unterschiedlicher
Nutzer mit Dokumenten im Internet anbieten. Die Gruppe Anonymous, die
in der Vergangenheit wegen der Kündigung von Konten des
Enthüllungsportals Wikileaks Netzattacken gegen Visa und Mastercard
gefahren hatte, habe das Piratenpad zur Vorbereitung von Aktionen
genutzt.

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Hartmut Augustin
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