Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Flüchtlinge Sachsen-Anhalt: Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte bleibt hoch

Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in
Sachsen-Anhalt bleibt hoch. Das Innenministerium registrierte im
vergangenen Jahr 60 derartige Delikte, berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Die Zahl ist
damit gegenüber dem Vorjahr (71) nur leicht zurückgegangen, wie aus
einer Statistik des Ministeriums hervorgeht. Die meisten Vorfälle gab
es in Magdeburg (sechs), gefolgt von Merseburg und Wittenberg
(jeweils fünf). Die Statistik erfasst alle Arten von Straftaten gegen
Unterkünfte und Wohnungen von Asylbewerbern, sowohl Beschädigungen
von Gebäuden als auch Attacken auf Bewohner, etwa Körperverletzungen,
Beleidigungen und Bedrohungen. Einen Übergriff stufen die Behörden
sogar als versuchten Totschlag ein: Am 26. Februar vorigen Jahres war
auf eine noch nicht bewohnte Unterkunft in Gräfenhainichen (Kreis
Wittenberg) geschossen worden, während sich zwei Wachmänner in dem
Haus aufhielten. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verurteilte
die Attacken scharf: „Es handelt sich hierbei nicht nur um Angriffe
auf jeden Menschen im Einzelnen, sondern es sind auch Angriffe auf
die Menschenwürde“.

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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