Als erste Stadt in Sachsen-Anhalt denkt Stendal über
ein neues Gebührenmodell für Wasser und Abwasser nach. Wie die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstagausgabe)
berichtet, müssten demnach Häuslebauer am Stadtrand wegen längerer
und teurer Wasserleitungen mehr bezahlen als etwa Bewohner der
Altstadt. Im Herbst will Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz
(CDU) juristisch prüfen lassen, ob sich das Modell umsetzen lässt.
Hintergrund sind sinkende Bevölkerungszahlen und wachsende Kosten
für die Ver- und Entsorgung. Laut Prognosen ist die Altmark mit am
stärksten im Land vom Bevölkerungsschwund betroffen. Zugleich steigen
bei weniger Einwohnern die Kosten für Wasser und Abwasser, weil die
Leitungen im Boden liegen und unterhalten werden müssen. Schmotz
sagte dem Blatt, die höheren Kosten für weiter entfernte Wohnlagen
könnten nicht länger der Allgemeinheit aufgebürdet werden.
Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) lehnte den Vorstoß ab,
damit werde das Solidarprinzip angetastet. Kritik kam auch von
Bürgerinitiativen.
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Hartmut Augustin
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