Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat die Ergebnisse einer Bertelsmann-Studie kritisiert, nach
der der gesellschaftliche Zusammenhalt ist in keinem Bundesland so
niedrig ist wie hierzulande. „Wir sind nicht so, wie in der Studie
dargestellt“, sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Dienstagausgabe). Die Erhebung ignoriere, dass 1990 „zwei
völlig gegenläufige Systeme zusammengekommen sind: Der Osten, der in
seiner Gemeinwohlstruktur stark auf den Staat ausgerichtet war. Und
der Westen, der seit Jahrzehnten subsidiär orientiert war.“ Diese
unterschiedliche Historie werde in der Fragestellung nicht
berücksichtigt, „da fragt der Westdeutsche den Westdeutschen“, so
Haseloff. „Im 25. Jahr der friedlichen Revolution fehlt noch immer
ein funktionierender methodischer Ansatz in der Wissenschaft, der die
ostdeutschen Besonderheiten ausreichend berücksichtigt.“ Haseloff
warnte vor einer Überinterpretation der Untersuchung, der
„methodische Ansatz führt unberechtigt zu nicht fairen
Einschätzungen“.
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