Mitteldeutsche Zeitung: Politik Nierth fordert Beauftragten für Integration

Der zurückgetretene Ortsbürgermeister von Tröglitz,
Markus Nierth (parteilos), fordert zur Bewältigung der steigenden
Flüchtlingszahlen „Integrationsbetreuer“. Zwar sei in seinem Ort ein
Sozialbetreuer vorgesehen – für die Asylbewerber. Man brauche aber
auch einen „Integrationsbetreuer“ als Ansprechpartner für die
Bevölkerung, „weil wir keine gewachsene Sozialstruktur haben, in der
sich Ehrenamtliche automatisch einbringen“, sagte Nierth der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Tröglitz
(etwa 2 700 Einwohner) soll 40 Flüchtlinge aufnehmen. Seit Monaten
gab es Proteste, die von der NPD übernommen wurden. Nierth war
zurückgetreten, weil er sich in dem Konflikt vom Landkreis allein
gelassen fühlte. Der Schritt löste im In- und Ausland ein gewaltiges
Medienecho aus, hochrangige Politiker äußerten Empörung und
solidarisierten sich mit Nierth. „Mich und meine Familie beeindrucken
aber mehr die Reaktionen hier vor Ort: Viele, herzliche, echt
gemeinte spontane Besuche, auch von Leuten, die sich sonst nicht so
aus der Deckung trauen“, sagte Nierth im Gespräch mit der MZ.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200