Dem Anfang August in Halle bei einer Demonstration
verletzten 24-jährigen Studenten mussten Ärzte einen Hoden entfernen.
Das bestätigte der Anwalt des Mannes der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Am Rande einer
Demonstration gegen eine NPD-Veranstaltung soll ein Polizist den
Studenten misshandelt haben. Er wurde in der Folge bei einem
zehntägigen Krankenhausaufenthalt zweimal operiert. Laut Anwalt Sven
Adam sind die Ärzte optimistisch, dass der junge Mann seine
Zeugungsfähigkeit behalten wird. Adam wies Berichte zurück, wonach
sein Mandant an einem „Gerangel“ mit der Polizei beteiligt gewesen
sei. Er habe vielmehr friedlich demonstriert und sei unmotiviert
angegriffen worden. Adam kündigte auch an, dass er seinem Mandanten
empfehlen werde, das Land zusätzlich auf Entschädigung wegen der
schon jetzt feststehenden bleibenden Schäden zu verklagen.
Es ist unklar, ob die Staatsanwaltschaft Halle bereits einen
Tatverdächtigen oder Beschuldigten identifiziert hat. Staatsanwalt
Klaus Wiechmann wollte der Zeitung nur bestätigen, dass wegen
Körperverletzung im Amt ermittelt wird. Zu Details äußerte er sich
nicht. Wegen der schweren Verletzung des Studenten nehme die Behörde
den Fall aber sehr ernst. „Hier soll nichts unter den Teppich gekehrt
werden“, sagte Wiechmann dem Blatt.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Weitere Informationen unter:
http://