Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsterror Ombudsfrau der NSU-Opfer, John, fordert garantierten Zugang türkischer Medien zum NSU-Prozess

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des
NSU-Terrors, Barbara John, hat das Oberlandesgericht München
aufgefordert, auch türkische Journalisten zum NSU-Prozess zuzulassen.
„Der Prozess wird nicht nur in der Türkei aufmerksam verfolgt“, sagte
sie der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Online-Ausgabe). „Auch viele Türkischstämmige in Deutschland lesen
noch türkische Zeitungen oder schauen türkisches Fernsehen. Darum
wäre es nicht nur wünschenswert, sondern wichtig, dass sie Zutritt
haben.“ Sie verstehe das Akkreditierungsverfahren nicht und gehe auch
davon aus, dass man daran noch etwas ändern werde, so John.
Schließlich gebe es über zwei Millionen türkischstämmige Menschen in
Deutschland. Und die seien am stärksten von den NSU-Taten betroffen,
sowohl durch den Sprengstoffanschlag in der Kölner Keupstraße als
auch bei den Morden. Am Montag war bekannt geworden, dass türkische
Journalisten anders als viele deutsche zwar eine Akkreditierung, aber
keine garantierten Sitzplätze bekommen.

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Hartmut Augustin
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