Der Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses des
Bundestages, Sebastian Edathy (SPD), hat den Auftritt von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in dem Gremium
kritisiert. „Ich kann nachvollziehen, dass Herr Schäuble in diesen
Wochen vor einer erheblichen zeitlichen Belastung steht“, sagte er
der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Samstag-Ausgabe). „Aber ein bisschen mehr Respekt gegenüber seinen
Kollegen im Untersuchungsausschuss wäre angemessen gewesen.“ Die
SPD-Obfrau Eva Högl erklärte: „Herr Schäuble hat sich damals nicht
interessiert für die Mordserie und heute auch nichts beigetragen zur
Aufklärung der Hintergründe. Mich hat dieses Desinteresse sehr
verwundert.“ Der grüne Obmann Wolfgang Wieland fasste seinen Eindruck
mit den Worten zusammen: „Mein Name ist Schäuble. Ich habe nichts
getan.“ Schäuble, in dessen zweite Amtszeit als Bundesinnenminister
drei der zehn NSU-Morde fallen, hatte zuvor mitgeteilt, mit der
Mordserie nur am Rande befasst gewesen zu sein. Viele Fragen der
Abgeordneten ließ er ins Leere laufen lassen.
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