Viele Museen und Kommunen in Sachsen-Anhalt fürchten
um ihre Kunst- und Kulturschätze. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe). Hintergrund
ist die gesetzlich festgelegte Rückgabe von sogenanntem beweglichen
Vermögen an Adelshäuser und andere Alteigentümer, die im Zuge der
Bodenreform zwischen 1945 und 1949 auf dem Gebiet der späteren DDR
enteignet wurden. Dies muss bis Ende 2014 passieren. Denn dann endet
die entsprechende Regelung im Entschädigungs- und
Ausgleichsleistungsgesetz von 1994. Falls bis Ende 2014 keine
Lösungen mit den Alteigentümern ausgehandelt werden, drohen den
Kommunen und Museen im Land unwiederbringliche Verluste.
„Die 20 Jahre sind schnell vergangen. Jetzt herrscht in einigen
Museen Torschlusspanik“, sagte Konrad Breitenborn von der Stiftung
Dome und Schlösser. Museen hätten auch die Erfahrung gemacht, dass
manche frühere Besitzer sofort alles mögliche verkaufen, wenn sie
etwas zurückerhalten haben.
Vielerorts ist das einst konfiszierte Schloss- oder
Gutshausinventar fester Bestandteil der Ausstellung. Etwa im Museum
Schloss Wernigerode: „Von den gut 1 100 Exponaten gehören etwa 480
der Familie zu Stolberg-Wernigerode“, erklärte dessen Direktor
Christian Juranek. Er hofft, dass die laufenden Verhandlungen mit der
Familie zu einer gütlichen Einigung führen. Denn: „Etwa 250
Gegenstände, die der Familie gehören, sind für unsere
Dauerausstellung unverzichtbar.“
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