Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Innenpolitik Beamte erhalten wieder Weihnachtsgeld – Gewerkschaft trotzdem unzufrieden

Tausende Beamte in Sachsen-Anhalt dürfen ab 2017
wieder mit einem Weihnachtsgeld rechnen. Das neue Regierungsbündnis
aus CDU, SPD und Grünen hat sich im Koalitionsvertrag auf eine
Wiedereinführung der sogenannten Jahres-Sonderzuwendungen für
Landesbedienstete geeinigt. So sollen rund 7 000 Beamte in den
unteren Besoldungsgruppen 400 beziehungsweise 600 Euro zusätzlich im
Jahr erhalten – dies würde jährlich eine Summe von 3,3 Millionen
Euro ausmachen. „Nur mit motivierten Mitarbeitern kann die Verwaltung
unseres Landes für die Bürgerinnen und Bürger erfolgreich arbeiten“,
heißt es im Vertrag. Auch Anwärter, etwa im Polizeidienst, und
Beamte im Ruhestand sollen künftig 200 Euro zusätzlich im Jahr
bekommen. Damit findet ein monatelanger Streit, der noch im Januar
im Landtag ausgetragen wurde, ein vorläufiges Ende. Trotz der
aktuellen Zugeständnisse kommt Kritik vom Deutschen Beamtenbund.
„Die neue Regelung ist ein Witz“, sagte Landeschef Wolfgang Ladebeck
der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe).
„Uns wurde vor der Wahl in Aussicht gestellt, dass das
Weihnachtsgeld in diesem Jahr kommt.“ Dass es stattdessen 2017
wiedereingeführt wird, sei „das erste Wahlversprechen, das nicht
eingehalten wird“. Der Gewerkschafter kritisierte auch die Höhe der
vereinbarten Zahlungen. „Die Summe müsste im vierstelligen Bereich
liegen, um im bundesweiten Vergleich fair zu sein.“

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Hartmut Augustin
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