Der Zwischenruf des AfD-Landtagsabgeordneten Andreas
Gehlmann sorgt weiter für Wirbel. Gehlmann hatte laut einem 
vorläufigen Parlamentsprotokoll in der vergangenen Woche im Landtag 
indirekt Gefängnisstrafen für Homosexuelle gefordert. 
AfD-Fraktionschef André Poggenburg kündigte gegenüber der in Halle 
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstagausgabe) an, das 
strittige Protokoll im Sinne der Fraktion berichtigen zu lassen. Das 
habe die AfD bereits am Montag bei der Landtagsverwaltung beantragt. 
Ausgangspunkt war eine Rede der Linken-Abgeordneten Henriette Quade 
am Donnerstag voriger  Woche im Landtag. In der Debatte um die 
Ausweisung von  Marokko, Tunesien und Algerien als sichere 
Herkunftsstaaten hatte Quade erklärt, wer in diesen Ländern 
Homosexualität offen auslebe, dem drohe dafür eine Gefängnisstrafe. 
An dieser Stelle ist im von Quade veröffentlichten Entwurf des 
Landtagsprotokolls Gehlmanns Zwischenruf vermerkt: „Das sollten wir 
in Deutschland auch machen!“ Die Bemerkung löste bundesweit Empörung 
aus, doch laut AfD wurde sie falsch interpretiert. Poggenburg hatte 
Gehlmanns Äußerung nicht bestritten. Diese habe sich aber, so der 
Fraktionschef, auf eine andere Stelle in Quades Rede bezogen, nämlich
darauf, dass Homosexualität in den genannten Staaten verboten und 
tabuisiert sei. Bei dieser Darstellung blieb Poggenburg auch am 
Mittwoch. „Deshalb werden wir dafür sorgen, dass das Protokoll 
richtiggestellt wird.“ Quade  sagte der Zeitung, sie habe keinen 
Zweifel, „dass die Bemerkung so gefallen ist und auch an der Stelle 
gefallen ist, an der sie im Protokoll vermerkt ist. Meiner Erfahrung 
nach sind die Protokolle immer richtig.“ Die Parlamentsstenografen 
seien sehr versiert darin, auch Zwischenrufe korrekt zuzuordnen.
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