Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat eingeräumt, dass das Land Probleme mit seinem Image hat. Es
bestehe ein riesiger Handlungsbedarf, sich richtig darzustellen,
sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Sonnabend-Ausgabe). „Zum Beispiel ist die Arbeitsmarktsituation in
Leipzig und im Leipziger Umland viel schlechter als in Halle und im
Saalekreis“, betonte er. „Wenn Sie beispielsweise fragen würden, wo
in den neuen Bundesländern die größte Bruttowertschöpfung pro
Arbeitsplatz realisiert wird, dann hören Sie immer: in Sachsen. Nein,
es ist nicht in Sachsen, sondern in Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
Wenn Sie fragen, wo höhere Durchschnittslöhne gezahlt werden, dann
kommt ebenfalls oft die Antwort Sachsen, obwohl Sachsen-Anhalt
richtig wäre“, fügte Haseloff hinzu. Das schlechte Image des Landes
sei in den 90er Jahren entstanden. „Und obwohl sich viel verändert
hat, hängt uns das an“, so der Ministerpräsident. Das zu ändern sei
ein langer Prozess. „Ich weiß, was für ein dickes Brett man da
bohrt.“ Haseloff verteidigte vor dem Hintergrund des bereits in
vielen Branchen existierenden Fachkräftemangels seine Aktion, mit
der er Abwanderer zur Rückkehr bewegen will. Es gebe bereits eine
enorme Rückwanderung. Allein 2011 seien rund 40 000 Menschen wieder
nach Sachsen-Anhalt gekommen. Das Problem sei, das mehr als 48 000
weggegangen seien, der Negativ-Saldo also etwa 8000 betrage. Aber es
sei Bewegung im Gange.
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