Sachsen-Anhalts Bildungs-Staatssekretärin Edwina
Koch-Kupfer (CDU) muss vor dem Arbeitsgericht Magdeburg ihren Umgang
mit einem mittlerweile geschassten Fahrer erklären. Das berichtet die
in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochausgabe). Die
Politikerin hatte den Mann im Juli 2017 aus der Position ihres
persönlichen Fahrers entfernen lassen. Der Grund sei Fehlverhalten.
Der 53-Jährige weist den Vorwurf vehement zurück. Er wirft der
Politikerin seinerseits den Missbrauch von Privilegien vor. Unter
anderem soll Koch-Kupfer den Ministeriumsangestellten beauftragt
haben, während ihres Sommerurlaubs bei ihr daheim Blumen zu gießen,
ihre Kleidung zur Reinigung zu bringen und Einkäufe zu erledigen. Das
geht aus dem Schriftsatz für das Gericht hervor, der der Zeitung
vorliegt. Ein anderer Vorwurf fällt in den Bereich sexistischen
Verhaltens. Koch-Kupfer habe es gefallen, Amtskolleginnen aus anderen
Bundesländern und privaten Bekannten die hünenhafte Gestalt ihres
Fahrers vorzuführen. Der frühere Ringer habe auf ihr Geheiß
aussteigen müssen und sei mit den Worten „Schau dir mal meinen
persönlichen Fahrer an“ vorgeführt worden. Das Bildungsministerium
bestätigt, dass der Fahrer ausgewechselt wurde. Zu den Gründen könne
sich das Ministerium nicht äußern, sagte ein Sprecher. Auf Nachfrage
bestätigte er, dass der Fahrer einmal die Blumen gegossen habe. Das
sei eine „private Gefälligkeit außerhalb der Dienstzeit“ gewesen,
zudem „auf Angebot des Mitarbeiters hin und ohne Nutzung des
Dienst-Kfz“.
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