Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Hotel-Affäre: AfD-Vorstand war offenbar früher informiert

Der Rauswurf einer Referentin durch die
AfD-Landtagsfraktion wird immer fragwürdiger. In der AfD-Spitze war
offenbar frühzeitig bekannt, dass die Frau den Abgeordneten Matthias
Büttner eines sexuellen Übergriffs beschuldigt. Das belegt ein
Dokument, das der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagausgabe) vorliegt. Demnach war der Landtags-Abgeordnete
Andreas Mrosek bereits Mitte Dezember im Bilde. Der Dessauer ist
Mitglied im AfD-Landesvorstand. Am 11. Dezember 2016 informierte er
ein Parteimitglied über die Vorgänge in der Magdeburger
Landtagsfraktion. Dabei berichtete er auch vom auffälligen Verhalten
der Referentin: Die Frau schreie auf dem Landtagsflur herum, sie sei
von Büttner sexuell belästigt worden. Auf Nachfrage der Zeitung
bestritt Mrosek, solche Aussagen getätigt zu haben. Bei dem Dokument
müsse es sich um eine Fälschung handeln, sagte er am Mittwoch. Er
stützt damit die Verteidigungsstrategie der AfD-Führung, wonach die
Kündigung allein wegen schlechter Arbeit erfolgt sei.

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