Sachsen-Anhalts Gefängnisse sind offenbar nur
unzureichend gesichert. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Zahlen
des Landesjustizministeriums. Vollzugsbeamte haben im Jahr 2016
hinter Gittern 119 Handys gefunden. Fünf Jahre zuvor waren es 45
Geräte. Damit ist die Zahl der Funde um 160 Prozent gestiegen. Die
Zahlen stammen aus der Antwort auf eine Anfrage des SPD-Innenexperten
Rüdiger Erben, die der Zeitung vorliegt. Im Gefängnis herrscht ein
Mobilfunkverbot, damit die Insassen ihre kriminellen Machenschaften
nicht weiterführen können. „Wer sitzt, lässt draußen in der Regel ein
Netzwerk zurück“, sagte der Innenpolitiker Erben. „Die Zahl der
festgestellten Verstöße ist daher erschreckend.“ Das
Justizministerium erklärt den Anstieg damit, dass Handys heute
deutlich billiger und kleiner seien. Gleichzeitig seien die
Kontrollen jetzt besser. Dennoch werde es eine Anstalt ohne verbotene
Gegenstände nie geben, betonte das Ministerium. „Wir können nur
versuchen, es den Gefangenen so schwer wie möglich zu machen“, sagte
Ministeriumssprecher Detlef Thiel.
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