In Helbra (Mansfeld-Südharz) sind nicht nur wegen
Meinungsverschiedenheiten gleich 15 Feuerwehrleute aus der
Freiwilligen Feuerwehr des Ortes ausgetreten. Die Hintergründe der
beispiellosen Austrittswelle sind brisant: Es geht zum einen um
massive Zerwürfnisse zwischen Wehrleitung und Mitgliedern – und zum
anderen um Vorwürfe von sexuellem Kindesmissbrauch in der Kinder-
und Jugendfeuerwehr. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Nach Informationen der
Zeitung richten sich die Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehemaligen
Jugendwart. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, Klaus
Wiechmann, sei auch bereits eine Anklage vor dem Amtsgericht Eisleben
erhoben worden. Details zu mutmaßlichem Täter, Opfer und Ablauf
nannte Wiechmann der Zeitung gegenüber nicht. Es geht aber nicht nur
um Missbrauchsvorwürfe, auch sollen sich Feuerwehrleute der
Vertuschung schuldig gemacht haben. So habe die Ortswehrleitung von
den Vorwürfen gewusst, diesen aber nicht an die Verbandsgemeinde
gemeldet. „Es steht der Verdacht im Raum, dass der Vorfall
vertuscht werden sollte“, teilte Gemeinde-Wehrleiter Dennis Amey
mit. Gegen den Ortswehrleiter und seinen Stellvertreter seien
deswegen entsprechende dienstrechtliche Verfahren eingeleitet worden.
Der Ortswehrleiter habe mittlerweile die „volle Verantwortung für
die Vorkommnisse“ übernommen und seinen Rücktritt erklärt. Der
Stellvertreter lässt sein Amt vorerst ruhen.
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