Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat Kritik an
den christlichen Kirchen zurückgewiesen. „Wenn den Kirchen gerade in
jüngster Zeit zunehmend vorgehalten wird, sie würden sich zu stark in
die Politik einmischen und damit ihre eigentliche Aufgabe – die
Seelsorge an den Einzelnen – vernachlässigen, scheint das eher dem
Religionsverständnis zu entsprechen, das Marx damals kritisieren zu
müssen meinte“, schreibt der Geistliche in einem Gastbeitrag für die
in Halle erscheinenden Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabendausgabe) und
mit Bezug auf das berühmte Zitat von Karl Marx, wonach Religion
„Opium für das Volk“ sei. In seinem Gastbeitrag betont Bischof Feige,
„für wache Christen und eine dem Evangelium verpflichtete Kirche
gehören sowohl Glaube und Vernunft als auch zeitliches und ewiges
Leben zusammen“.
Zuletzt hatte in Sachsen-Anhalt die AfD scharfe Kritik an den
christlichen Kirchen geäußert, weil diese die AfD ausgrenzten.
Spitzenvertreter der Landes-AfD kündigten deswegen ihren
Kirchenaustritt an.
In seinem Gastbeitrag setzt sich Feige kritisch mit der
Marx-Religionskritik auseinander und verurteilt insbesondere deren
Auswirkungen in Kommunismus und real existierendem Sozialismus: „Aus
der theoretischen Religionskritik wurde ein unerbittlicher Kampf
gegen alle, die nicht dem dialektischen und historischen
Materialismus huldigten“, so Feige.
Karl Marx wurde am 5. Mai vor 200 Jahren geboren. Die
Mitteldeutsche Zeitung begleitet das mit einer Serie von
Gastbeiträgen. Dabei setzen sich Prominente aus Sachsen-Anhalt mit
berühmten Marx-Zitaten auseinander.
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