Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Verkehr Flixbus droht mit Streichung von Verbindungen in Sachsen-Anhalt

Der Steuerrabatt auf Bahntickets gefährdet offenbar mehrere
Fernbuslinien in Sachsen-Anhalt. Der Anbieter Flixbus werde alle Haltpunkte auf
den Prüfstand stellen, vor allem würden Halte im ländlichen Raum gefährdet sein,
teilte das Unternehmender in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Freitag-Ausgabe) mit. „Quedlinburg, Aschersleben, Zeitz, Köthen würden
gestrichen, der Harz würde nur noch über Blankenburg angefahren“, sagte ein
Firmensprecher. Auch die Halte in Halberstadt und Wernigerode stünden vor dem
Aus. „Außerdem würden Verbindungen über Halle stark reduziert“, heißt es weiter.
Das Fernbus-Unternehmen droht damit, sein deutsches Streckennetz insgesamt um
voraussichtlich 30 Prozent einzuschränken. „Eine einseitige
Mehrwertsteuersenkung für die Bahn würde die Rahmenbedingungen im Fernverkehr
massiv verschieben“, begründet der Unternehmenssprecher die geplanten
Streichungen.

Im kürzlich beschlossenen Klimapaket der Bundesregierung ist festgeschrieben,
die Mehrwertsteuer im Fernverkehr der Deutschen Bahn ab 2020 von 19 auf sieben
Prozent zu senken. Im Nahverkehr beträgt die Mehrwertsteuer bereits sieben
Prozent. Die Bahn hat angekündigt, diesen Vorteil vollständig an die Kunden
weiterzureichen. Für Fernbusse sieht das Gesetz keine steuerlichen
Vergünstigungen vor. Flixbus will aber eine Mehrwertsteuersenkung für Fernbusse
erreichen, um weiter konkurrenzfähig zu sein. Das Unternehmen verweist dabei auf
das Umweltbundesamt, das Fernbussen eine bessere Klimabilanz als Zügen
bescheinigt.

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