Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft Ackerland in Ostdeutschland ist umkämpft: Finanzinvestoren schlagen zu

Auf der Suche nach Rendite schnappen Konzerne
Bauern in Ostdeutschland immer öfter die Flächen weg – in der Folge
steigen die Preise für Agrarland deutlich. „Die Situation auf dem
Bodenmarkt verschärft sich täglich“, sagte der Präsident des
Bauernbundes Sachsen-Anhalt, Kurt-Henning Klamroth, der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Seit 2007
seien viele Betriebe, die bislang Ortsansässigen gehörten, durch
externe Investoren übernommen worden, sagte Andreas Tietz vom
Thünen-Institut der Zeitung. Entsprechende Klagen der Landwirte gibt
es schon lange, das staatliche Thünen-Institut belegt diese nun
erstmals mit Zahlen. Es hatte im vergangenen Jahr 853
Agrar-Unternehmen in zehn ostdeutschen Landkreisen untersucht. Dabei
zeigte sich, dass mehr als ein Drittel (34 Prozent) der
landwirtschaftlichen Betriebe Ortsfremden gehört. Vor zehn Jahren
waren es erst 22 Prozent. Studienautor Tietz weist vor allem auf
die Dynamik hin: Von den 155 übernommenen Unternehmen in den
vergangenen zehn Jahren gingen 72 Prozent an überregional tätige
Investoren. Diese kommen je zur Hälfte aus der Landwirtschaft und der
Finanzbranche. In Sachsen-Anhalt gehören immerhin 22 Prozent der
Ackerfläche überregional aktiven Investoren.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell