Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft Nachwuchsmangel am Herd – Restaurants setzen verstärkt auf Ausländer

Sachsen-Anhalts Gastronomie profitiert zwar vom
wirtschaftlichen Wachstum in Deutschland, doch gleichzeitig plagt die
Gastwirte eine große Sorge: Ihnen fehlen zunehmend die Fachkräfte.
Immer öfter ist die heimische Gastro-Branche deshalb auf Mitarbeiter
aus dem Ausland angewiesen: Inzwischen kommen 1 377 von 10 432
Köchen, Kellnern und Servicekräften nicht aus Deutschland. Das
berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung
(Freitagausgabe) mit Verweis auf Zahlen der Regionalagentur für
Arbeit. Viele ausländische Gastronomie-Mitarbeiter stammen demnach
aus Osteuropa, aber auch vom Balkan. Weitere wichtige
Herkunftsländer sind Indien, Pakistan und Indonesien. Insgesamt
beläuft sich der Ausländer-Anteil in der Gastronomie auf 13
Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 8,7 Prozent
vor drei Jahren. Die Werte der Branche liegen weit über dem
Arbeitsmarkt-Durchschnitt. Danach beträgt der Ausländer-Anteil in der
Wirtschaft 3,1 Prozent. Der Gastronomie geht es besser als noch vor
einigen Jahren: Die Beschäftigtenzahl wächst seit geraumer Zeit –
allein im Vorjahr um 3,6 Prozent. Noch stärker ist der Anstieg bei
den geringfügig Beschäftigten. Da beträgt das Plus sogar 4,2 Prozent.
Auch bleiben viele Stellen lange unbesetzt. Nach den Erfahrungen
der Landesarbeitsdirektion werden diese Zeiträume auch noch länger.
Gastwirte schaffen es im ersten oder zweiten Anlauf selten, einen
geeigneten Bewerber finden. Im Schnitt vergehen dabei 103 Tage. Das
sind noch einmal 15 Tage mehr als 2016. Normalerweise dauert es in
der Wirtschaft sonst nur 92 Tage, bis ein Job neu vergeben ist.

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