Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft Wegen Energiewende – Kohleförderer Mibrag in die roten Zahlen gerutscht

Die Energiewende trifft Sachsen-Anhalts größtes
Rohstoffunternehmen mit voller Wucht. Die Mitteldeutsche
Braunkohlengesellschaft (Mibrag) aus Zeitz ist 2016 tief in die roten
Zahlen gerutscht. Der Verlust belief sich auf 43,7 Millionen Euro, im
Vorjahr stand noch ein Gewinn von 13,5 Millionen Euro, berichtet die
in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Dienstagausgabe). Die
Zahlen veröffentlichte der Kohleförderer erst jetzt im
Bundesanzeiger. Das Unternehmen spricht von „einem sehr schwierigem
Jahr“.

Die Verluste gehen auf die Abschaltung des Kraftwerkes Buschhaus
(Niedersachsen) zurück. Es ist das erste von bundesweit acht
Kohlekraftwerken gewesen, das in eine stille Reserve überführt wurde.
Die Bundesregierung will so den Kohlendioxidausstoß senken. Die
Mibrag erhält dafür Ausgleichszahlungen in den kommenden Jahren.
Deren Höhe wird nicht genannt. Doch auch ohne den Verlustausgleich
für Buschhaus ist nur noch ein Gewinn von 15,3 Millionen Euro
erwirtschaftet worden. Dieser liegt deutlich unter den Vorjahren.
Durch den steigenden Anteil von Windstrom im Netz sinken die
Einsatzzeiten der Kohlekraftwerke. In den Mibrag-Tagebauen Profen
(Burgenlandkreis) und Vereinigtes Schleenhain (Sachsen) wurden daher
2016 nur noch rund 17,3 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert – ein
Minus von fünf Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz sank von 400 auf 373,4
Millionen Euro. Das Unternehmen teilte mit, dass es „2017 gelungen
ist, den Kohleabsatz zu stabilisieren“

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