Der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, hält es für denkbar,
Mitarbeiter der Firma DigiTask in den Dienst des Bundes zu übernehmen
und sie Staatstrojaner künftig unter staatlicher Aufsicht herstellen
zu lassen. „Der Bund braucht immer gute Leute“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Wenn man
die bekommen kann, habe ich nichts dagegen. Ich vermute aber, dass
sie jetzt mehr verdienen, als sie beim Bund bekommen können.“
DigiTask stellt Überwachungssoftware her und wurde zuletzt heftig
kritisiert, weil einer ihrer Trojaner unter anderem von Bayern
augenscheinlich rechtsstaatswidrig eingesetzt wurde. Zudem legt das
Unternehmen seine Quellcodes nicht offen, die Aufschluss über die
tatsächlichen Fähigkeiten der Trojaner geben. Die Innenminister des
Bundes und der Länder waren deshalb in der vorigen Woche
übereingekommen, die Produktion der einschlägigen Software alsbald
selbst zu übernehmen und dies nicht mehr privaten Firmen zu
überlassen. DigiTask gilt als Marktführer auf dem Gebiet der
Trojaner-Produktion, dürfte aber aufgrund des Schwenks staatlicher
Stellen demnächst Auftragseinbußen erleiden. Das könnte es für ihre
Mitarbeiter interessant machen, künftig für den Bund zu arbeiten.
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