Die Bundesregierung ist bei der geplanten Kürzung 
der Solarförderung offenbar bereit, sich zu bewegen. Wie 
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der in Halle 
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Samstag-Ausgabe) mitteilte, 
wollen Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und 
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) noch vor der 
entscheidenden Bundestagsabstimmung über das 
Erneuerbare-Energien-Gesetz am 30. März alle Wirtschafts- und 
Umweltminister der Länder zu einer Konferenz einladen, bei der über 
die von der schwarz-gelben Koalition avisierten Einschnitte 
gesprochen werden soll. Dies sei das Ergebnis von Gesprächen der 
Unions-Ministerpräsidenten mit dem Unionsfraktionsvorsitzenden Volker
Kauder und Kanzleramtsminister Eckart von Klaeden (beide CDU) am 
Donnerstagabend. Am Freitagvormittag seien die 
CDU-Ministerpräsidenten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, 
Stanislaw Tillich, Haseloff und Christine Lieberknecht zudem bei 
Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) gewesen, um ihre Forderungen
noch einmal zu bekräftigen. Haseloff nannte es „einen Stockfehler 
erster Güte“, dass das Gesetz im Bundestag beschlossen werden solle, 
bevor sich der Bundesrat erstmals damit beschäftigen könne. Dieses 
Verfahren sorge allgemein für Verdruss. Die Abstimmung in der 
Länderkammer ist für erst für den 11. Mai geplant, obwohl die 
Kürzungen von 20 bis 30 Prozent bereits zum 9. März wirksam werden 
sollen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident erklärte: „Die 
Bundesregierung hat gemerkt, dass sie so nicht weiterkommt. Sie muss 
reagieren.“ Und er fügte hinzu: „Wenn unsere Forderungen nicht 
erfüllt werden, dann rufen wir den Vermittlungsausschuss an.“ Zur Not
könne man den gesamten Entscheidungsprozess über Monate hinweg 
blockieren. Das in Rede stehende Kompromissangebot der Koalition, die
Kürzungen ab dem 1. April in Kraft treten zu lassen und die 
Ermächtigungsverordnung aus dem Gesetzentwurf zu streichen, wonach 
die Regierung künftig allein über Einschnitte entscheiden solle, 
reichten nicht aus, so Haseloff. Es müsse vielmehr sichergestellt 
werden, dass alle schon geplanten Großprojekte noch nach den alten 
Bedingungen realisiert werden könnten. Auch für kleinere Solaranlagen
sei eine Verschiebung des Stichtags bis zum 1. Juni „das Mindeste“.
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