Mitteldeutsche Zeitung: Soziales Immer mehr Kinder bekommen Alimente vom Staat

Die Zahl der Kinder, die bei einem allein
erziehenden Elternteil aufwachsen und nach dem
Unterhaltsvorschussgesetz Anspruch auf eine staatliche Sozialleistung
haben, wenn der andere Partner den Unterhalt nicht zahlt oder zahlen
kann, wächst stetig. Das geht nach einem Bericht der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe) aus der
Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion hervor. 2005 lag der Anteil bei 3,42 Prozent aller
Kinder, 2012 waren es 3,8 Prozent und damit rund 487 000 Jungen und
Mädchen. Bundesweit Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt. Hier wuchs der
Anteil von 5,8 Prozent auf 7,9 Prozent, was rund 22 000 Kindern
entspricht. Mecklenburg-Vorpommern liegt mit ebenfalls 7,9 Prozent
gleichauf. Die niedrigsten Werte verzeichnen die wirtschaftlich
potenten Südländer Baden-Württemberg mit 2,0, Bayern mit 2,2 und
Hessen mit 3,1 Prozent. Der familienpolitische Sprecher der
Linksfraktion, Jörn Wunderlich, beklagte in diesem Zusammenhang, dass
der Unterhaltsvorschuss nur bis zum 12. Lebensjahr und auch nur 72
Monate ausgezahlt werde. Denn immer mehr Kinder bezögen den Vorschuss
bis zum Ende der Höchstbezugsdauer. Und oft seien Einschränkungen
willkürlich. „Mit dem Ende des Unterhaltsvorschusses fangen
barunterhaltsverpflichtete Eltern nicht von Zauberhand an, ihren
Unterhaltspflichten nachzukommen“, sagte Wunderlich, der früher
Familienrichter war, der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Eine Änderung
beim Unterhaltsvorschuss ist mehr als überfällig.“

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